Jeder Bissen, den wir zu uns nehmen, hinterlässt einen ökologischen Fußabdruck. Ob wir uns dessen bewusst sind oder nicht, unsere Ernährungsgewohnheiten haben weitreichende Auswirkungen auf unseren Planeten. Dieser Artikel untersucht, wie unser Essverhalten den Klimawandel beeinflusst und welche Schritte wir unternehmen können, um eine nachhaltigere Ernährung zu fördern.
Treibhausgasemissionen und die Lebensmittelproduktion
Unsere Ernährung trägt erheblich zu den weltweiten Treibhausgasemissionen bei. Insbesondere die Tierhaltung ist hierbei problematisch. Die Viehzucht ist verantwortlich für etwa 14,5% aller menschlichen Treibhausgasemissionen weltweit, wobei die Rindfleisch- und Milchproduktion den Löwenanteil ausmachen. Dies liegt daran, dass Kühe Methan ausstoßen, ein Treibhausgas, das 25-mal so wirksam ist wie Kohlendioxid.

Land- und Wasserverbrauch
Die Lebensmittelproduktion verbraucht auch große Mengen an Land und Wasser. Etwa 77% der landwirtschaftlichen Flächen weltweit werden für die Viehzucht genutzt, obwohl sie nur 17% der Kalorien und 33% der Proteine liefert. Die Herstellung von einem Kilogramm Rindfleisch kann beispielsweise bis zu 15.000 Liter Wasser erfordern, abhängig von den spezifischen Bedingungen der Viehzucht.
Überfischung und marine Gesundheit
Unsere Liebe zu Meeresfrüchten hat zu einer beispiellosen Überfischung geführt, die das marine Ökosystem belastet. Etwa 33% der weltweiten Fischbestände werden überfischt, und viele weitere sind maximal ausgenutzt.
Abholzung und Biodiversitätsverlust
Die Landwirtschaft ist auch eine treibende Kraft hinter der Entwaldung, insbesondere in tropischen Regionen. In Südamerika zum Beispiel führt der wachsende Appetit auf Soja, das hauptsächlich als Tierfutter dient, zu massiver Abholzung und damit verbundenem Verlust an Biodiversität.
Lebensmittelverschwendung
Weltweit wird schätzungsweise ein Drittel aller produzierten Lebensmittel verschwendet. Dies ist nicht nur eine enorme Ressourcenverschwendung, sondern trägt auch zu den Treibhausgasemissionen bei, da verrottende Lebensmittel Methan produzieren.
Wege zu einer nachhaltigeren Ernährung
Die gute Nachricht ist, dass es viele Möglichkeiten gibt, unsere Ernährungsgewohnheiten zu verbessern. Reduzieren des Fleisch- und Milchproduktenkonsums, Unterstützung von lokal und saisonal produzierten Lebensmitteln, Vermeidung von Lebensmittelabfall, und bewusster Umgang mit natürlichen Ressourcen sind nur einige der Schritte, die wir unternehmen können, um unsere Ernährung nachhaltiger zu gestalten.
Insgesamt sollte eine nachhaltige Ernährung nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch gesund, fair und zugänglich für alle sein. Während die Herausforderungen groß sind, bietet die nachhaltige Ernährung eine Gelegenheit, unseren Planeten und unsere Gesundheit positiv zu beeinflussen.
Quellen:
- FAO. 2013. Tackling climate change through livestock.
- Poore, J., & Nemecek, T. (2018). Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers. Science.
- World Wildlife Fund. 2020. The State of World Fisheries and Aquaculture.
- Ritchie, H. and Roser, M. (2020). Environmental impacts of food production. Published online at OurWorldInData.org.
- FAO. 2019. The State of Food and Agriculture.
